BUNDjugend Baden-Württemberg  

Aktionstipp: Badezimmer plastikfrei!

Duschgel, Deo, Seife, Zahnbürste. All das benutzen wir täglich – ganz selbstverständlich und ohne weiter darüber nachzudenken. Vieles in unserem Badezimmer aber ist verpackt in Plastik oder enthält gar Mikroplastik. Das ist sowohl schlecht für die Umwelt als auch für die eigene Gesundheit. Wo können wir anfangen, um diese gesundheitsschädlichen Produkte und all den umweltschädlichen Müll zu reduzieren?

The bigger picture: Plastik in Deutschland

  • Mit rund 14 Millionen Tonnen verbraucht kein anderes Land in Europa so viel Plastik wie Deutschland – Tendenz steigend!
  • Die Kunststoffabfallmenge hat sich in Deutschland im Zeitraum von 1994 bis 2015 auf ca. 5,92 Millionen Tonnen pro Jahr verdoppelt
  • In Privathaushalten sind die meisten Müllerzeugnisse oft Kunststoffverpackungen von Körperpflegemitteln an. Kosmetikprodukte können jedoch nur in wenigen Drogerien und Ökomärkten nachgefüllt werden.

Gift auf der Haut, im Körper, im Wasser, in der Umwelt – muss das sein?

Das Badezimmer ist ein Orte, an dem wir alle schnell und wirkungsvoll beginnen können, gegen die Flut an Plastik zu kämpfen. Viele Produkte, die dort stehen, stellen ein buntes Sammelsurium aus Plastik dar. Sie enthalten zudem oft gesundheitsschädliches Mikroplastik. Die winzigen Plastikteilchen, die kaum größer als 5 mm sind, dienen beispielsweise als Partikel in Peelings oder sollen für ein angenehmeres Hautgefühl sorgen. Sprich: Täglich schmieren wir uns Kunststoff in allen möglichen Formen in unser Gesicht und auf unsere Haut. Das Mikroplastik gelangt dann auf direktem Weg ins Abwasser. Dabei sind weder die Langzeitfolgen genau bekannt, noch sind Kläranlagen in der Lage, die winzigen Plastikteilchen überhaupt herauszufiltern. Früher oder später landet Plastik damit über die Nahrungskette oder das Trinkwasser wieder in unserem Körper.

Step by Step Guide: Badezimmer plastikfrei

Prüfe alle Produkte

Kann ich in Zukunft waschbare, selbstgenähte Abschminkpads verwenden? Welche Alternativen bieten Unverpacktläden zur Zahnbürste aus Plastik oder dem herkömmlichen Shampoo? Haarseife ist beispielsweise auf Reisen viel praktischer als Shampoo, da sie nicht ausläuft und weniger Platz braucht.

Was kann ich selbst machen?

Zahnpasta, Deo, Peeling, Bodylotion und vieles mehr kannst du ganz einfach selbst herstellen. Das Schöne daran: Du weißt ganz genau was drin ist. Kein Mikroplastik, keine schädlichen Inhaltsstoffe und keine Wegwerf-Verpackungen aus Kunststoff. Mach doch mit deinen Freund*innen eine Do It Yourself-Aktion draus!

Wasch- und Putzmittel prüfen

Keine Chemiekeulen mehr! Kaufe stattdessen lieber umweltfreundliche und abbaubare Reiniger. Du kannst sie natürlich auch selbst herstellen (auch in diesem Fall findest Du eine Vielzahl an Anleitungen online).

Viel Spaß und Erfolg auf deinem Weg zu einem (mikro)plastikfreien Badezimmer – Schritt für Schritt!

Weitere Infos findest du hier:

  • Der regelmäßig aktualisierte BUND-Einkaufsratgeber gibt euch Auskunft darüber, in welchen Kosmetikprodukten sich Mikroplastik und andere Kunststoffe verstecken.
  • Unsichtbar, aber gefährlich: Viele Alltagsprodukte enthalten Schadstoffe, die mit Erkrankungen wie Krebs oder Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht werden. Der BUND hat mit dem ToxFox einen Produktcheck entwickelt, der Verbraucher*innen hilft, Kosmetik- und Kinderartikel auf Schadstoffe zu prüfen.