Aktionstipp: Geh mal wieder auf die Straße, geh mal wieder demonstrieren!
Du bist bisher nicht wirklich gerne auf Demos gegangen? Denn Demos bringen eh nichts. Politiker entscheiden und seit wann interessieren sich Politiker für Demos? Bildungsstreik, S21-Proteste, Anti-Atomkraft- und Klimaschutz-Demos, und das schon seit über 40 Jahren.
Dann gibt es ja auch viele kleine Demonstrationen von 150 Leuten abwärts, die Lärm machen und Parolen schreien und dafür mitleidige Blicke der Passanten ernten – irgendwie peinlich. Tja, und wenn das alles noch nicht reicht, schaue ich in meinen Terminkalender und stelle erleichtert fest: „Da hab ich eh keine Zeit…“! Also, wenn man das ganze realistisch betrachtet, kann man nicht von Erfolgen sprechen.
Doch eine Demonstration kann mehr, denn…
…es wird Öffentlichkeit geschaffen!
Wenn es in die Öffentlichkeit rückt, in den Zeitungen und dem Internet erscheint, setzt man sich mit dem Thema auseinander. Man kommt plötzlich mit den Menschen im Umfeld ins Gespräch und hat die Gelegenheit, seine Meinungen austauschen. Endlich bekommen die Themen mehr Aufmerksamkeit. Die Medien interessieren sich plötzlich dafür, nachdem es jahrelang nur Randnotizen waren. Auch wenn es nicht so scheint, eine Demonstration hinterlässt Eindruck, auch bei Politiker*innen.
….es macht Spaß!
Die Forderungen einer Demo haben oft einen ernsten Hintergrund, aber das ist kein Grund nicht fröhlich zu sein. Man kann sich mit vielen Freund*innen treffen und eine schöne Zeit haben. Je nach dem was es für eine Demo ist, lässt es sich mit ein bisschen Musik auch gut durch die Straßen tanzen.
…es ist ein Ausdruck von Demokratie!
Menschen wollen aktiv etwas verändern, haben aber nicht die Macht, es direkt zu verändern. Deshalb geht man demonstrieren! Es ist eine von vielen Ausdrucksformen, um auf sein Anliegen aufmerksam zu machen. Es ist ein Ausdruck von lebendiger Demokratie und das Gegenteil von Resignation und vom geknirschten Ertragen der Umstände.
…es verbindet Menschen!
Egal, ob du alleine oder als Gruppe auf eine Demo gehst, du triffst viele Menschen, die sich für dieselben Werte und Ziele wie du einsetzen. Man kann dort Erfahrungen austauschen, neue Kontakte für die nächste Aktion knüpfen oder einfach miteinander die Meinung ausdrücken. Demonstrieren hilft die gefühlte Ohnmacht gemeinsam zu überwinden, weil man sich nicht nur ärgert, sondern zusammen selber aktiv verändern will
…es ist nicht nur ein Ausdruck von „Dagegen“
Es geht um eine lebendigere und wachere Demokratie. Bürger*innen, die sich einsetzen für eine Alternative, andere Schwerpunkte in der Politik, für mehr politische Teilhabe und neue demokratische Formen. Also das totale Gegenteil von dagegen. Willy Brandt sprach schon vor 40 Jahren von mehr Demokratie wagen, jetzt ist die Zeit dafür!
Eine gute Gelegenheit, das Demonstrieren auszuprobieren, ist am Samstag, den 20. Januar 2018. Es geht auf die siebte „Wir haben es satt!“-Demo in Berlin.
Wie schon in den letzten Jahren werden wir das Sinnvolle (Demo für eine bäuerliche, ökologischere Landwirtschaft und gesundes Essen für alle!) mit dem Angenehmen (Vernetzungs-Treffen in Berlin) verbinden und bieten euch eine günstige Busfahrt (für Menschen unter 27 samt Rahmenprogramm und Workshops inklusive veganer Verpflegung und Übernachtungsmöglichkeit mit Schlafsack in Berlin) an. Der Gesamtpreis beträgt 60 €; wenn ihr eine lange Anfahrt zu den Startpunkten Stuttgart bzw. Heilbronn habt, weil eure Adresse im Gebiet der Postleitzahlen 77, 78, 79 oder 88 liegt, sogar nur 50 €. Die Mitfahrt ist nur nach Anmeldung möglich.
PS: Ob Demos, Flashmobs, Carottmobs, vegan kochen in der Fußgängerzone; macht, was ihr wollt!
Aber bitte bleibt kreativ, bunt, wild und friedlich!