Aktionstipp zur Landtagswahl: Kommt mit den Kandidat*innen vor Ort ins Gespräch
Klar, im Wahlkampf treten Parteien mit ihren Wahlprogrammen gegeneinander an. Da kann man dann als Wähler*in nachlesen, welche Partei für was steht. Aber es gibt noch eine zweite Ebene der Wahl. Und diese findet in den lokalen Wahlkreisen statt. Für uns ist das dreifach interessant! Zum einen sind die Kandidat*innen in den Wahlkreisen für den Wahlkampf dort verantwortlich und freuen sich, wenn man mit ihnen ins Gespräch kommen will. Zum anderen sind die Kandidat*innen auch nach der Wahl noch im Wahlkreis präsent und ihr könnt sie auch dann noch auf eure Themen und Anliegen aufmerksam machen. Das ist deutlich einfacher, wenn man sich schon kennt. Und bei allen Parteiprogrammen kommt es am Ende wie immer darauf an, wer was umsetzt. Und das hängt an den konkreten Menschen. Wenn diese ihren Wähler*innen (also euch) im direkten Kontakt Zusagen gemacht haben, werden Sie sich anschließend eher für die Umsetzung einsetzen. Das gilt auch, wenn ihr noch nicht wahlberechtigt seid.
1. Schritt: Findet raus, wer bei euch antritt
Das ist nicht schwer, muss aber natürlich vor allem anderen passieren. Eine Übersicht, wer in welchem Wahlkreis antritt, hat die Landeszentrale für politische Bildung zusammen gestellt. Schaut da mal rein! https://www.landtagswahl-bw.de/kandidaten-der-parteien/
2. Schritt: Macht euch klar, was euch wichtig ist
Bevor ihr mit Kandidat*innen ins Gespräch kommt, müsst ihr natürlich wissen, worüber. Ihr müsst dazu das Rad nicht neu erfinden. Unzählige Organisationen haben sich dazu Gedanken gemacht und Forderungen zur Landtagswahl zusammen geschrieben. Auch BUNDjugend und NAJU haben zusammen ein Papier verfasst, dass ihr als Jugendgruppe sehr gerne verwenden könnt. Ihr könnt es hier herunterladen. In dem Positionspapier geht es um Klima- und Naturschutz sowie um Jugendbeteiligung. Noch ausführlicher um Jugendbeteiligung geht es in der Kampagne Perspektive Jugend vom Landesjugendring. Für die Kampagne gibt es auch Aktionsmaterial.
Aber vielleicht gibt es bei euch vor Ort etwas Konkretes, das von der Landespolitik angegangen werden muss: Auch das sollte in Gesprächen mit Politiker*innen Gehör bekommen.
3. Schritt: Auf geht’s! Schafft euch Gehör
Wahlveranstaltungen rausfinden und besuchen
Politiker*innen sind von sich aus interessiert, in ihrem Wahlkreis präsent zu sein. Während des Wahlkampfs veranstalten sie selbst Sprechstunden, Diskussionen und so weiter, die ihr besuchen könnt. Dort könnt ihr mit sehr wenig Aufwand eure Themen präsent machen und euch Gehör verschaffen. Dazu müsst ihr nur regelmäßig auf die Homepage der Kandidat*innen gehen und dort bei Terminen schauen, ob ihr da hin gehen wollt. Im Wahlkampf zu Coronazeiten kann es dabei auch ein Vorteil sein, dass viele Veranstaltungen online stattfinden.
Kandidat*innen anschreiben per Mail oder auf Social Media
Ihr könnt die Kandidat*innen bei euch vor Ort auch direkt anschreiben und Ihnen eure Meinung zu einem Thema sagen. Am wirkungsvollsten ist das, wenn ihr von Ihnen verlangt, dazu öffentlich Stellung zu nehmen oder sie auffordert, mit euch über eure Forderungen, Ideen und Wünsche zu diskutieren. Zum Beispiel könntet ihr sie im Rahmen der Kampagne des Landesjugendrings auffordern, ein Bild von sich selbst mit der „Perspektive Jugend“-Brille zu machen und auf Social Media zu posten. Oder ihr schickt ihnen das gemeinsame Positionspapier von NAJU und BUNDjugend und fragt sie, ob sie mit euch darüber diskutieren wollen. Meist werden Politiker*innen per Mail angeschrieben, aber ihr könnt das natürlich auch über die Social-Media-Kanäle machen. Schaut dazu auch gerne in unseren Aktionstipp “Präsenz zeigen auf Social Media“.
Kandidat*innen zu einem Gespräch einladen oder irgendwie anders kreativ werden
Ihr könnt euch auch selbst Formate überlegen, in denen ihr mit den Kandidat*innen bei euch aus dem Wahlkreis ins Gespräch kommt. Ihr könnt sie zu einem Diskussionskreis in kleiner Runde einladen oder eine Podiumsdiskussion mit Publikum veranstalten (aktuelle Corona-Verordnungen beachten!). Oder ihr kommt auf Ideen, die wir hier nicht hatten. Egal wie, eins sollen die Kandidat*innen wissen: Es gibt in ihrem Wahlkreis Menschen, denen Natur-/Umweltschutz und Jugendbeteiligung am Herzen liegen und die von ihnen erwarten, dass sie sich dafür einsetzen!