Juliane über Veganer, Nicht-Veganer und das vegane Nahrungsmittel-Sudoku
„Wie erfährst du auf einer Party, dass jemand Veganer ist? – Er erzählt es dir!“ Ohhhhhh ja. Das kann ich in meinem Fall nur so was von bestätigen. Seit ich mich vegan ernähre, hab ich totalen Mitteilungsbedarf. Hauptsächlich, um Mitleid zu kassieren. Jaja, ich weiß, dass das nicht der Sinn der Sache ist (und meistens funktioniert es eh nicht, weil man eher ausgelacht als bedauert wird), aber ich muss eben erzählen, warum ich die ganzen leckeren Sachen jetzt gerade nicht essen will, damit mich nicht alle für bescheuert halten.
Obwohl, inzwischen bin ich eigentlich dazu übergegangen, immer zu sagen, ich mache „1 Monat nur Fleisch“, dann sind die Leute fast erleichtert, wenn ich später einfließen lasse, dass es nicht stimmt und eigentlich nur „1 Monat vegan“ ist. Schön, dass die meisten Menschen es noch absurder finden, sich nur von Fleisch zu ernähren, als komplett ohne tierische Produkte.
Lustig ist allerdings, dass man ständig (unveganes) Essen von Leuten angeboten kriegt, denen man schon tausendmal gesagt hat, dass man sich gerade vegan ernährt.
Dann kommt: „Ach, nimm doch noch was, ist doch genug da!“
Ich: „Nee, sorry, das ist alles nicht vegan!“
Andere Person: „Aber vielleicht noch einen Joghurt?“
Hä???
Vielleicht sollte ich mir ein Schild an die Stirn kleben:
„Ja, ich gehöre (vorübergehend) zu der seltsamen Gruppierung der so genannten „VeganerInnen“. Ich esse nichts, was aus Tieren gemacht wurde oder woran Tiere grundlegend beteiligt waren. Bitte bieten Sie mir deshalb keine Nahrungsmittel mit tierischen Inhaltsstoffen an! (Ja, Molkeerzeugnis und Volleipulver gehören auch dazu.) Tipp: Inhaltsstoffe lesen hilft.“
Oder einfach: „Hört auf, mich füttern zu wollen – ich bin doch nicht euer Haustier!“
Naja, wie dem auch sei, irgendwann ignoriert man einfach alles und versinkt in seiner eigenen, kleinen Welt, in der alles nur aus Pflanzen besteht. Da ist es schön, da kann man sich dann in Ruhe selbst bedauern.
Obwohl, ich muss sagen, dass ich wirklich viel abwechslungsreicher esse, als vor dem „1 Monat vegan“-Projekt. Das liegt vielleicht auch an meiner tollen Idee, wenige Grundzutaten interessant und immer wieder neu zu kombinieren.
Und zwar kam mir die Idee, als ich Sudokus gelöst habe. In jeder Reihe und Zeile darf eine Zahl nur einmal vorkommen. Also hab ich ein Rechteck mit 25 kleinen Kästchen gezeichnet und in jedes Kästchen kam eine Zutat.
Die Zutaten sind aufgeteilt nach:
Beilage (Nudeln, Reis, Cous-Cous, Bulgur und Kartoffeln),
2 Kategorien Gemüse und so Kram (da hab ich das genommen, was wir meistens da haben – Brokkoli, Zucchini, Auberginen, Spinat, Karotten / Pilze, Mais, Paprika, Tomaten, Oliven),
Zubereitungsart (Im Ofen, in der Pfanne, als Salat, als Suppe, als Auflauf)
und Soßen/Sonstiges (Gemüsebrühe, Tomatensauce, Sojasahnesauce, Käse-Ersatz, Tofu-Schnetzel).
Anschließend hab ich alles so in die Kästchen sortiert, dass in jeder Reihe waagrecht, senkrecht und diagonal von jeder Kategorie nur jeweils eine Zutat zu finden ist.
Es ergibt sich jetzt also in jeder Reihe eine ganz neue Kreation eines veganen Gerichts.
Dieses logistische Meisterwerk möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.
Tatatata… *trommelwirbel* bitteschön:
Reis | Brokkoli | Mais | als Salat | Tomatensoße |
als Auflauf | Käse-Ersatz | Nudeln | Zucchini | Oliven |
Aubergine | Paprika | in der Pfanne | Tofu-Schnetzel | Cous-Cous |
Sojasahnesoße | Kartoffeln | Spinat | Karotten | im Ofen |
Tomaten | als Suppe | Gemüsebrühe | Bulgur | Pilze |
Also als Beispiel (1. Spalte): Reis mit Auberginen, Tomaten und Sojasahnesoße als Auflauf.
Auch, wenn manche Kombinationen etwas verrückt klingen und auch schmecken^^ (bzw. teilweise unmöglich sind), find ich die Idee trotzdem ziemlich cool. Wer es ausprobieren will: Viel Spaß beim Nachkochen! 😀