BUNDjugend Baden-Württemberg  

Kür­zer­tre­ten mit Stil

Wir leben über un­se­re Ver­hält­nis­se – das ist all­seits be­kannt.

Doch wie misst man sei­nen Le­bens­stil? An was macht man das fest?

Eine ver­an­schau­li­chen­de Me­tho­de ist der öko­lo­gi­sche Fuß­ab­druck. Damit be­zeich­net man die Flä­che der Erde, die jeder von uns für sei­nen Le­bens­stil „ver“braucht. Dar­un­ter fal­len die Flä­chen, die für die Pro­duk­ti­on von Klei­dung und Nah­rung, aber auch für die Her­stel­lung von En­er­gie, den Abbau des er­zeug­ten Mülls und zum Bin­den des CO2-Aus­sto­ßes un­se­rer Mo­bi­li­tät ge­braucht wer­den.
Diese Werte sind für Men­schen ver­schie­de­ner Län­der sehr un­ter­schied­lich . Wäh­rend wir Deut­schen mit 4,8 ha pro Per­son für die Er­mög­li­chung un­se­res Le­bens­stils auf zu gro­ßem Fuß leben, ste­hen den Men­schen in Ban­gla­desh nur 0,5 ha zu Ver­fü­gung. In den USA liegt die be­an­spruch­te Flä­che pro Bür­ger bei 9,6 ha. Der welt­wei­te Durch­schnitts­wert be­trägt 2,2 ha. Er­schre­ckend sind diese Werte, weil welt­weit nur 1,8 ha pro­duk­ti­ve Flä­che pro Kopf exis­tie­ren. Wür­den alle wie wir leben und über 4,8 ha ver­fü­gen, bräuch­ten wir 3,6 Pla­ne­ten – wir haben je­doch nur diese eine Erde! Den ei­ge­nen öko­lo­gi­schen Fuß­ab­druck kann man be­rech­nen. Ver­schie­de­ne Or­ga­ni­sa­tio­nen bie­ten dafür Kal­ku­la­to­ren auf ihren In­ter­net­sei­ten an. Kom­po­nen­ten zur Be­rech­nung des Ver­brauchs sind z.B. die En­er­gie­quel­len, die man für Be­hei­zung des Ei­gen­heims nutzt oder wie man sich er­nährt. Auch der Kauf ver­schie­de­ner Kon­sum­gü­ter wie Klei­dung spielt mit ein. Diese Kri­te­ri­en las­sen sich durch Kon­sum­ver­hal­ten na­tür­lich be­ein­flus­sen und somit kann man auch sei­nen ei­ge­nen öko­lo­gi­schen Fuß­ab­druck ver­än­dern. Schon die Um­stel­lung der ei­ge­nen Er­näh­rung, dem Strom­ver­brauch oder den Kauf­ge­wohn­hei­ten kön­nen den Ver­brauch mi­ni­mie­ren.

Wie lässt sich der öko­lo­gi­sche Fuß­ab­druck nun kon­kret „ver­klei­nern“?

In un­serm All­tag pro­du­zie­ren wir sehr viel Ab­fall. Hier kann man viel re­du­zie­ren. Schon beim Ein­kauf las­sen sich schließ­lich Pro­duk­te mit auf­wen­di­ger Ver­pa­ckung aus­spa­ren. Die Müll­tren­nung spielt eben­falls eine große Rolle. Wuss­test du, dass über 50% der Haus­ab­fäl­le wie­der ver­wen­det wer­den könn­ten, wür­den sie rich­tig ge­trennt wer­den? Viele Strom­ge­rä­te schei­nen nach dem Aus­schal­ten aus zu sein. In Wahr­heit lau­fen sie im Stand­by-Zu­stand wei­ter. Hier kön­nen Steck­do­sen­leis­ten mit Aus­stell­schal­ter an­ge­bracht wer­den. Beim Kauf von Klei­dung kann man sich auch mal in Se­cond-Hand-Lä­den um­se­hen, denn auch hier gibt es wie­der­keh­ren­de Trends zu we­sent­lich güns­ti­ge­ren Prei­sen und die Res­sour­cen wer­den durch das Wie­der­ver­wen­den auch ge­schont. So gibt es noch viele Tipps, wie man sei­nen ei­ge­nen Ver­brauch von Res­sour­cen mi­ni­mie­ren kann. Im Mo­ment wer­den diese über­an­sprucht, doch wir kön­nen un­se­ren Le­bens­stil selbst ge­stal­ten und damit un­se­re Zu­kunft selbst in die Hand neh­men!

Nina Harrer