Das ist das Problem
Wenn wir mobil sind, verbraucht das Energie und Ressourcen. Das ist erstmal nicht schlimm. Doch je nach dem, welches Verkehrsmittel wir dafür verwenden und wie viel wir unterwegs sind, kann es zu Problemen führen. In den folgenden Unterkapiteln wollen wir einige Aspekte ansprechen, die aus unserer Sicht besonders wichtig sind.
Klima-Veränderung
Mobilität ist einer der Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen. In Baden-Württemberg werden 32% des CO2 vom Verkehr verursacht und der Ausstoß ging in den letzten Jahrzehnten auch nicht zurück.
Je mehr Treibhausgase wir in die Atmosphäre freisetzen, desto schneller schreitet der Klimawandel voran. Die Folgen des Klimawandels sind weltweit ganz unterschiedlich. Manche Regionen werden trockener, andere heißer oder es gibt mehr Regen. Doch voraussichtlich werden auch extreme Wetterereignisse (Überschwemmungen, Stürme,…) zunehmen. Die Gletscher werden weiter zurückgehen und der Meeresspiegel ansteigen. Je schneller wir unseren Treibhausgasausstoß reduzieren, desto besser können wir die Folgen des Klimawandels abschwächen.
WIE VIEL CO2 STOßEN DIE VERKEHRSMITTEL AUS?
Die Treibhausgase werden in der CO2-Äquivalente angegeben: Neben Kohlenstoffdioxid (CO2) gibt es weitere Treibhausgase, wie beispielsweise Methan (CH4) oder Lachgas (N2O). Sie haben ein deutlich größeres Treibhauspotenzial als CO2. Das heißt, die gleiche Menge wirkt noch viel stärker. Darum wird für jedes Gas die Menge an CO2 berechnet, die nötig wäre, um die gleiche Klimawirkung des jeweiligen Gases zu erzeugen. Die Summe gibt man als CO2-Äquivalente (äquivalent = gleichwertig) an. Da die Emissionen von Flugzeugen in höheren Lagen größere Schäden anrichten, als die gleiche Menge am Boden anrichten würde, werden die Emissionen mit dem Emissionsgewichtungsfaktor (EWF) multipliziert.
Vergleicht man den Treibhausgasausstoß der verschiedenen Verkehrsmittel, muss man den Auslastungsgrad (also wie voll das Verkehrsmittel durchschnittlich besetzt ist) berücksichtigen. Ein Auto ist zum Beispiel im Mittel mit nur 1,5 Personen – bei einem „Fünfsitzer“ sind das 30 % – besetzt. Die Bahn ist dagegen mit 53 % ausgelastet.
Zu viel Lärm
Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung fühlt sich durch den Lärm des Straßenverkehrs gestört.
Doch auch Züge stellen eine Lärmquelle dar. Ein einzelnes vorbeifahrendes Auto oder ein Zug mag zwar im Moment stören, wäre aber verkraftbar. Das Problem ist jedoch, dass an (großen) Straßen und Bahntrassen dauerhaft eine hohe Lärmbelastung herrscht. Auf Dauer führt das bei den Menschen, die neben der Verkehrslärmquelle wohnen, zu Stress und gesundheitlichen Problemen. Das Lärmproblem haben in Deutschland bis zu 2,9 Millionen Menschen, die auch nachts eine hohe Schallbelastung über 55dB ausgesetzt
sind. In Baden-Württemberg stellt Lärm ein fast flächendeckendes Problem für Gesundheit und Umwelt dar.
Quelle: Umweltbundesamt
Bau von Straßen und Häusern zerstört die Natur
Städte und Kommunen bauen immer mehr Straßen. Sie genehmigen den Bau von Häusern und Bürogebäuden. Parks, Wälder, Büsche und Wiesen werden weniger. In Deutschland sind 46% der Verkehrs- und Siedlungsflächen versiegelt.¹² Versiegelung heißt, dass die Böden befestigt sind z.B. durch Asphalt, Beton oder Pflastersteine. Versiegelung schränkt wichtige Bodenfunktionen ein, was sich schlecht auf die Umwelt auswirkt. In Deutschland sind je nach Region 50–70% der versiegelten Flächen Verkehrsflächen.¹³
Verschmutzung der Luft
Bei der Verbrennung von Kraftstoffen in Motoren werden Luftschadstoffe freigesetzt. Der größte Teil davon entfällt auf Autos. Die beiden aktuell am meisten diskutierten Schadstoffe sind Stickoxide (NOX) und Feinstaub. Diese überschreiten in einigen Gebieten in Baden-Württemberg regelmäßig die zugelassenen Grenzwerte. Dabei belasten die Schadstoffe die Gesundheit schwer. Es kommt zu Erkrankungen der Atemwege und man bekommt schwerer Luft. Des Weiteren haben viele Luftschadstoffe auch einige andere schädliche Nebenwirkungen, manche sind krebserregend.