BUNDjugend Baden-Württemberg  

Die Klimakrise ist schon da, wir brauchen keine IAA!

Die Auftakt-Rede der beiden BUNDjugend-Vertreter Moritz Tapp und Jonthan Kolb zur #aussteigen-Kundgebung gegen die Internationale Automobil-Ausstellung am 11. September 2021.

Moritz Tapp
Wir stehen hier, um eine geschlechter- und generationengerechte, eine antirassistische, dekolonialisierte und inklusive, eine grundlegende und klimagerechte Mobilitätswende einzufordern. Öffentlicher Raum wird für’s Werben für die Autoindustrie verwendet, während das Auto ein Konzept darstellt, welches große Teile der Bevölkerung einfach ausschließt. Kinder und Jugendliche, Senior*innen, Menschen mit Behinderungen, Menschen mit geringem Einkommen, Menschen mit Migrationshintergrund. Es schließt nicht nur große Teile der Bevölkerung aus, sondern zerstört aktiv unsere Zukunft. Autos sind kein generationengerechtes Konzept. Wie viele Kinder und Jugendliche oder Senior*innen fahren denn Auto? Vielmehr fühlen sich diese Bevölkerungsgruppen durch die Überpräsenz der Autos in Innenstädten in ihrem Alltag eingeschränkt und unterdrückt. Der immer fortschreitende Autobahnausbau zerstört das Co2-Senken in Form von Wälder und Mooren, zerstört damit unsere Zukunft. Die ressourcenintensive Herstellung von Autos, unabhängig von ihrer Betriebsart, fördert neoliberale und kolonialistische Strukturen überall auf der Welt.

Jonathan Kolb
Das Auto darf kein Selbstzweck sein. Trotz milliardenhoher Steuergelder für Straußenaus- und neubau ist die Mobilität in den letzten 16 Jahren CDU-Kanzlerschaft weder klimafreundlicher noch gerechter geworden. Und das reicht noch nicht? Jetzt wird auch der öffentliche Raum hergegeben für den Profit der Klimasünder?
Studierende und junge Familien können sich kein Leben mehr in München leisten. Aber Platz für das Schaulaufen der Nachhaltigkeitsschwindler – ja, der muss natürlich sein! Stadträume und öffentliche Plätze müssen wieder der Allgemeinheit zugute kommen. Wir brauchen Orte für junge Leute, wir brauchen konsumfreiere Rückzugsräume.

Moritz
Wir fordern, dass junge Menschen aktiv beteiligt werden, wenn es um Entscheidungen geht, die unsere Zukunft betreffen. Zusätzlich wird unser friedlicher und begründetere Protest von der Polizei kriminalisiert und massiv eingeschränkt. Sogar Anreisende, Minderjährige der Buju, wurden bei ihrer Ankunft hier in München bis auf die Schuhe durchsucht und massiv eingeschüchtert. Dabei stehen wir nur für unsere gemeinsame Zukunft ein!

Jonathan
Die IAA ist nur ein grüner Deckmantel. Es werden nur Scheinlösungen geboten. SUV verschwenden kostbaren Platz und Ressourcen, sie produzieren Mikroplastik und zerstören unsere Straßen. Das ist auch mit Elektro alles andere als nachhaltig.
Liebe Bundesregierung, Nachhaltige Mobilität heißt nicht nur Umstieg auf Elektro. Mobilität darf nicht auf Kosten einzelner Gruppen, z.B. der Jugend bestehen. Gerechtigkeit für alle muss im Mittelpunkt stehen!
Gerechtigkeit für Stadt und Land, für Jung und alt, Gerechtigkeit für alle Gesellschaftsgruppen.
Liebe Autolobby, lieber Politiker*innen, wir machen die Mobilität der Zukunft!

Moritz
Wir sind heute hier, weil wir wütend sind.
Wir sind wütend über die immergleiche lobbygesteuerte Politik, die in allen dIngen den gesellschaftspolitischen Wandel blockiert.
Wir sind heute wütend und gemeinsam hier, weil ein „Weiter so“ nicht in Frage kommt!
Weil ein Weiter so schon heute unsere Existenz bedroht und die Existenz von Millionen Menschen, vor allem im globalen Süden zerstört!

Jonathan
Die Klimakrise ist schon da, wir brauchen keine IAA!