BUNDjugend Baden-Württemberg  

Aktionstag 2019: Der graue Planet

Wir Menschen bauen immer mehr auf unseren Erdboden. Jeden Tag wird pro Person die Fläche eines Bierdeckels mit Straßen oder Gebäuden zugebaut – das ist täglich eine Fläche von über 70 Fußballfeldern allein in Deutschland!

Folgen

Ökologische Folgen

  • Biotope werden zerstört, dadurch gibt es einen Verlust an biologischer Vielfalt (Biodiversität)
  • Der Lebensraum von Tieren wird eingegrenzt und durchschnitten, das ist vor allem für Tiere mit großen Territorien problematisch
    → Es gibt zahlreiche Wildunfälle (jährlich rund 250.000!), dies verursacht Existenzprobleme bei Tierarten, die auch so schon vom Aussterben bedroht wären!
  • Bodenqualität und -fruchtbarkeit werden reduziert
  • Natur wird vernichtet, was klimatische Folgen hat: Pflanzen kühlen durch Wasserverdunstung die Luft und verbessern die Luft, indem sie CO2 verbrauchen. Ohne sie gibt es also zum einen keinen Kühleffekt und zum anderen mehr CO2, was den Klimawandel begünstigt.
    Übrigens: hier gibt’s mehr zum Thema Klima!
  • Die Temperatur im Kleinklima nimmt zu, weil bebaute Gebiete (z.B. mit Asphalt) und Gebäude viel Strahlung reflektieren und somit die bodennahe Luft aufheizen. Zudem wird die Luftzirkulation durch Bebauung gestört, was zu weiterer Aufheizung in Städten führt.
  • Bodenfläche der Landwirtschaft wird verloren. Um die gleichen Erträge zu erwirtschaften, müssen die Ackerflächen intensiver als bisher genutzt werden, was die Bodenqualität und -fruchtbarkeit auf diesen Böden zusätzlich reduziert
  • Die Hochwassergefahr wächst und der Grundwasserspiegel sinkt, weil das Regenwasser wegen der Versiegelung nicht in den Grund versickern kann
  • Durch die Suburbanisierung gibt es immer längere Wege, was zu mehr Verkehr und somit mehr Emissionen, Lärm und überfüllten Verkehrswegen führt. Dadurch gibt es einen höheren Energieverbrauch und die Infrastruktur wird weniger effizient genutzt.

Soziale Folgen

  • Es kommt zu Flächennutzungskonflikten:
    – Die Landwirtschaft möchte Felder behalten, um genug Ertrag erzielen zu können
    – Die Eigentümer von Häusern möchten im Eigenheim wohnen oder Haus vermieten
    – Die Kommunen möchten neue Einwohner durch attraktive Neubaugebiete anlocken
    – Naturschützer möchten Boden erhalten
  • Es entstehen viele Wohnmöglichkeiten außerhalb Städten → Zersiedelung
  • Die Mobilität wird für Bevölkerungsgruppen ohne PKW (Rentner, Kinder…) erschwert
  • Erholungsflächen in der Natur gehen verloren
  • Gentrifizierung (Aufwertung eines Stadtteils, häufig verbunden mit dem Vertreiben der dort ansässigen Bevölkerung) führt zur Entmischung der Bevölkerungsschichten. Dadurch entstehen Problemquartiere auf der einen, Luxusquartiere auf der anderen Seite. Diese große Differenz sorgt für mehr soziale Unsicherheit.

Ökonomische Folgen

  • Die Dezentralisierung führt zu „Stadtsterben“
  • Die Infrastruktur muss deutlich erweitert werden, was sehr teuer ist. Pendeln ist somit sehr teuer und aufwendig. Die Mobilitätskosten steigen nicht nur für den Staat, sondern auch für die jeweiligen Einzelpersonen.
  • Kompensationsflächen sind häufig auf Kosten der Landwirtschaft. Die Lebensmittelversorgung von vielen Produkten wird dadurch erschwert und die Preise für Lebensmittel steigen.
  • Durch die Zersiedelung werden weite Strecken mit Verkehrsmitteln zurückgelegt, die Menschen bewegen sich weniger. Dies kann zu Übergewicht und Bluthochdruck führen, was die Kosten für das Gesundheitssystem erhöht.
  • Der Leerstand von Gebäuden verursacht Kosten.

Gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung im Rahmen
des Programms „Wir sind dabei!“