Positionspapier zur Landtagswahl 2021
Politik und Gesellschaft haben die existenzielle ökologische Krise, in der wir uns befinden, schon lange erkannt. Seit der Rio-Konferenz 1992 besteht globale Einigkeit über die besondere Verantwortung der Industrieländer im Kampf gegen den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt. Doch eine konsequente Umsetzung ökologischer Ziele unter der Einhaltung von planetaren Grenzen ist bis jetzt nicht zu erkennen. Diese planetaren Grenzen lassen sich nicht verändern, die Art und Weise, wie wir innerhalb dieser leben, hingegen schon.
Maßgebend für den anstehenden Transformationsprozess ist das Ziel, die Erderhitzung auf 1,5°C zu begrenzen und die ökologische Vielfalt zu erhalten. Dieser Transformationsprozess muss auf allen politischen Ebenen schnell umgesetzt werden, um die Probleme an der Wurzel zu packen.
Um der sozialen Gerechtigkeit auf globaler Ebene näher zu kommen, muss Baden-Württemberg seine privilegierte Rolle ernstnehmen und für eine weltweit gerechte Verteilung der Folgekosten der Klimakrise einstehen. Denn die Auswirkungen der Klimakrise sind vor allem in Ländern des globalen Südens deutlich zu spüren und dramatisch.
Wir fordern soziale Gerechtigkeit auf globaler und lokaler Ebene. Ein wichtiger Bestandteil dieser ist die Generationengerechtigkeit. Diese verpflichtet zum Handeln nach ökologischen Maßstäben. Denn gerade junge Menschen und künftige Generationen werden die Folgen der Klimakrise und der schwindenden Biodiversität tragen müssen. Damit die Belange junger Menschen in der Politik stärker beachtet werden, fordern wir eine umfassende Jugendbeteiligung.
Eine soziale und ökologische Zukunft kann es unter Beibehaltung unseres aktuellen Wirtschaftssystems nicht geben. Deshalb müssen wir auch hier neu denken und zukunftsfähige Modelle des Zusammenlebens und des Wirtschaftens entwerfen. Dabei sind die planetaren Grenzen die klaren Leitplanken und das gute Leben für alle das Ziel.
Unsere Kernforderungen
Jugend beteiligen
Als Teil des Landesjugendrings fordern wir eine viel stärkere Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen an der politischen Meinungsbildung.
Alle Forderungen: #jugendbeteiligen
Natur erhalten
Der massive Verlust von Biodiversität auf der ganzen Welt, aber auch bei uns vor der Haustür, muss schnellstmöglich gestoppt werden.
Klima retten
Um das 1,5°-Ziel zu erreichen, fordern wir Klimaneutralität bis 2030. Denn nur eine deutliche Reduzierung der gesamten Energienutzung wird einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Struktur wandeln
Wir fordern die Politik dazu auf, endlich ein Wirtschaftssystem zu etablieren, in dem soziale Sicherung nicht vom Wirtschaftswachstum abhängig ist. Unsere aktuelle Art und Weise zu wirtschaften verbraucht zu viele Ressourcen und konzentriert sich nicht auf Lösungen, sondern auf Verlagerungen der drängendsten Fragen.